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Standrohr zur Entnahme von Trinkwasser

Standrohre werden verwendet, um Wasser – in der Regel Trinkwasser – aus Unterflurhydranten zu fördern. Verfügbar sind Standrohre in zwei unterschiedlichen Ausführungen: mit jeweils zwei C-Abgängen oder mit zwei B-Abgängen. In den meisten Regionen Deutschlands beträgt die Länge der Standrohre zur Entnahme von Trinkwasser rund einen Meter. Eine Ausnahme stellt hier Baden-Württemberg dar. Da das Kanalnetz hier tiefer liegt als im Rest der Republik, beträgt die Länge von Standrohren etwa 1,9 Meter.

angeschlossenes badenovaNETZE Standrohr mit Wasserzähler

Auch wenn viele Menschen noch nie in ihrem Leben mit der Notwendigkeit eines Standrohrs konfrontiert wurden: Dass Trinkwasser an Stellen entnommen wird, an denen es keine reguläre Wasserversorgung gibt, ist beinahe tagtäglich zu beobachten. Klassischer Anwendungsbereich ist die (Trink-)Wasserversorgung auf Baustellen, im Garten oder für den Bau eines Brunnens. Grundsätzlich sind moderne Standrohre aber nicht nur zur Entnahme von Trinkwasser gedacht. Über das in Städten vorhandene engmaschige Netz von Hydranten können Feuerwehren Löschwasser aus öffentlichen Netzen entnehmen. Hinsichtlich der Hydranten sind zwei unterschiedliche Arten zu unterscheiden: Unterflur- und Überflurhydranten.

Temporäre Wasserversorgung über ein Standrohr

Wenn Sie Bedarf an einer temporären Wasserversorgung über ein Standrohr haben, dann ist das zuständige Wasserwerk in aller Regel der richtige Ansprechpartner. Wenn Sie beispielsweise in Freiburg Wasser für eine Baustelle, Großveranstaltung oder auch als Hobbygärtner benötigen, dann können Sie dieses aus dem Versorgungsnetz von badenovaNETZE beziehen. Das Angebot gilt für Privat- und Firmenkunden. Der Wasserverbrauch wird mit einem geeichten Wasserzähler erfasst und abgerechnet. Zusätzlich fällt eine Nutzungsgebühr für das Standrohr an. Alles Wissenswerte zum Standrohrverleih in Freiburg finden Sie auf unserer Detailseite.

Hinsichtlich der Installation eines Standrohrs nutzen die örtlich zuständigen Wasserwerke die vorhandene Infrastruktur. In Wohngebieten befinden sich in regelmäßigen Abständen – meist 100 bis 150 Meter – Hydranten. In Neubaugebieten sind diese Abstände sogar vielfach deutlich geringer. Hydranten sind ein wesentlicher Faktor bei der zentralen Löschwasserversorgung von Städten und Gemeinden und erfüllen eine wichtige Funktion zur Wartung von Rohrleitungen. Darüber hinaus dient das Hydrantensystem für die Entnahme von Trinkwasser mithilfe von Standrohren. Das Projekt OpenStreetMap – Hydrant baut derzeit eine Spezialkarte auf, welche die Lage von Hydranten in vielen Städten Deutschlands zeigt.

Durchflussmenge eines Standrohrs

Begrenzt wird die Durchflussmenge des Standrohrs in der Regel von der Leistungsfähigkeit des Hydranten. Unterflurhydranten, die am öffentlichen Trinkwassernetz angeschlossen sind, weisen die Durchflussmenge auf einem Schild aus. Beispiel: Ein Hydrant mit der Angabe H200 liefert demzufolge bis zu 2.000 Liter Wasser pro Minute. Als Faustformel können Sie die folgende Berechnung nutzen:

  Unterflurhydrant Überflurhydrant
Durchflussmenge des Hydranten* Durchmesser der Rohrleitung x 10 Durchmesser der Rohrleitung x 15
Durchflussmenge des Standrohrs Max. 2.000 l/min Max. 3.200 l/min

* Angabe auf dem Hydrantenschild


Standrohr für Bauwasser, Brunnen oder Garten

Standrohre sind im Grunde wasserführende Armaturen, die der Wasserentnahme aus dem öffentlichen Versorgungsnetz mithilfe von Unterflurhydranten dienen. Sie bestehen aus einem langen Standrohrunterteil mit Griff, einer Klauenmutter am Rohrfuß sowie einem Oberteil mit Stopfbuchse und Stopfbuchsbrille. Oberhalb davon befinden sich zwei Niederschraubventile mit Festkupplungen.

Standrohr für Bauwasser

Für die Wasserversorgung am Bau ist ein Standrohr bestens geeignet. In der Regel können Bauherren für das benötigte Bauwasser Standrohre mit eingebautem Wasserzähler beim örtlichen Versorger mieten. Diese werden am nächstgelegenen Hydranten angeschlossen und verfügen über die benötigten Wasseranschlüsse. Sinnvoll sind mindestens zwei verschiedene Anschlussgrößen zur Entnahme von Bauwasser: ein C-Anschluss für größere Verbraucher und ein normaler Hauswasserhahn.
Kosten entstehen für die Miete des Standrohrs, der Verbrauch wird nach entnommener Menge berechnet.

Standrohr für Brunnen

Der moderne Brunnenbau nutzt das Prinzip des Standrohrs ebenfalls. Verrohrte Bohrverfahren mithilfe von Standrohren sind einfach durchzuführen. Die Baukosten fallen vergleichsweise gering aus. Die erforderlichen Bohrungen erfolgen meist trocken. Zunächst wird vorgebohrt und ein Standrohr gesetzt. Anschließend beginnt die Kernräumung – also die Entnahme des Bohrguts aus dem Rohr.

Standrohr für den Garten

Der eigene Brunnen im Garten liegt im Trend. Kein Wunder, schließlich ist die Wasserversorgung des heimischen Grüns so langfristig sichergestellt. Das Prinzip ähnelt dem des klassischen Brunnenbaus. Bis zur ersten festen Gesteinsschicht wird der Brunnen frei gebohrt, dann wird ein Standrohr verankert. Die Länge kann dabei zwischen fünf und 15 Metern variieren. Anschließend wird durch das Standrohr gebohrt, bis das Grundwasser erreicht ist. Nach dem Bohren wird ein Saugschlauch ins Standrohr eingeführt. Entnommen wird das Wasser mit einer handelsüblichen Pumpe.

Anschluss eines Standrohrs

Der Anschluss eines Standrohrs ist keine große Angelegenheit. Nachdem Sie die administrativen Voraussetzungen für die Trinkwasserentnahme mithilfe eines Standrohrs aus dem öffentlichen Netz erledigt haben, suchen Sie sich den nächstgelegenen Hydranten.

Standrohr richtig setzen

So setzen Sie ein Standrohr richtig:

  • Befreien Sie den Unterflurhydranten von Schmutz.
  • Setzen Sie das Standrohr auf und ziehen Sie es handfest an.
  • Achten Sie darauf, dass das Auslaufventil geöffnet ist.
  • Öffnen Sie den Hydranten immer vollständig.
  • Öffnen und Schließen müssen langsam erfolgen, um Druckstöße auf die Wasserleitung zu vermeiden.

Standrohr mit B- oder C-Anschluss

Standrohre verfügen über unterschiedliche Anschlüsse. In der Regel können Sie sich zwischen C-Anschlüssen oder B-Anschlüssen entscheiden. Die Bezeichnungen sind abgeleitet von den Kupplungen der Feuerwehrschläuche. Verantwortliche Norm ist die DIN 14811. Der Innendurchmesser von C-Druckschläuchen beträgt 42 oder 52 Millimeter, von B-Schläuchen 75 Millimeter.

Standrohr für Hydranten

Standrohre eignen sich nicht für jede Art von Hydranten. Sie sind geeignet für die Verwendung bei Unterflurhydranten. Diese sind weit verbreitet. Rote Hinweisschilder in der Nähe machen auf Unterflurhydranten aufmerksam und dokumentieren die Leistungsfähigkeit. Die Hydranten, an die ein Standrohr angeschlossen werden kann, befinden sich unter einer robusten Abdeckung aus Eisen.

Wichtige Elemente und Varianten eines Standrohrs

Standrohre bestehen aus dem namensgebenden Rohr, einer Klauenmutter zur Befestigung am Hydranten sowie einem Niederschraubventil und einem Ablaufventil. Stopfbuchse und Stopfbuchsbrille sorgen für die Dichtigkeit des Standrohrs.

Standrohr mit Wasserhahn

Neben B-Anschluss und C-Anschluss können Standrohre auch mit klassischen Wasseranschlüssen ausgestattet sein, wie sie aus dem Haushalt bekannt sind. Standrohre mit Wasserhahn eignen sich besonders für Wasserentnahmestellen, bei denen vergleichsweise geringe Wassermengen entnommen werden sollen. Für die Gartenbewässerung mithilfe eines Standrohrs sind B-Anschlüsse oder C-Anschlüsse z.B. in den meisten Fällen nicht geeignet.

Standrohr mit Wasserzähler

Standrohre, die Wasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz entnehmen, sind in aller Regel mit einem Wasserzähler oder einer Wasseruhr ausgestattet. Diese sind geeicht, sodass Ihre Wasserentnahme exakt gemessen werden kann. Standrohre mit Wasserzähler können Sie in Freiburg preisgünstig ausleihen und Wasser aus dem Versorgungsnetz von badenovaNETZE beziehen. Hier finden Sie alles Wichtige zum Standrohrverleih in Freiburg.

Standrohr mit Systemtrenner

Zum Schutz des Trinkwassers sind Standrohre heute vielfach mit einem sogenannten Systemtrenner ausgestattet. Ein Systemtrenner verhindert ein Rückdrücken, Rückfließen und Rücksaugen verunreinigter Flüssigkeiten in das Trinkwassernetz. Standrohre mit Systemtrenner schützen also die Qualität unseres Trinkwassers.

Standrohr mit Rückflussverhinderer und Rückschlagventil

Standrohre mit Rückschlagventilen werden grundsätzlich von den Feuerwehren eingesetzt. Diese Armaturen ermöglichen die sichere Entnahme von Löschwasser aus Unterflurhydranten und entsprechenden Regelungen der DVGW W405-B1. Hinsichtlich ihres Aufbaus und der Verwendbarkeit erfüllen Standrohre mit Rückflussverhinderer die Anforderungen der DIN 14375 für Feuerwehrendrohre.